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Donnerwetter

Betrachtet man sich die Bildeinsendungen zu Blende 2016, so liegt die Schwarzweißfotografie absolut im Trend und das nicht nur in der Landschaftsfotografie. Bewusst, so der hier ausgewählte Ausschnitt an Blende-Bildeinsendungen zum aktuellen Blende-Fotowettbewerb, entschieden sich die Blende-Teilnehmer Mirko Gahn (Unantastbar), Rudolf Mester (Folienfeld zwischen Öhringen und Bretzfeld),

Helga Warnke (Donnerwetter), Benjamin Roeschert (Sprungbrett in die Wolken) und Robert Mueller (Fahrt ins Ungewisse – Isle of Skye Schotttland) dafür, ihren Aufnahmen die Farbe zu entziehen. Unter vielen Anhängern der Schwarzweißfotografie gilt diese übrigens als die reinste Form der Fotografie – betrachtet man allein die hier veröffentlichten Bildeinsendungen, so kann man diesen Standpunkt durchaus nachvollziehen.

Die hier auszugsweise veröffentlichten Blende-Bildeinsendungen haben für uns motivierende Wirkung, sich dem Thema der Schwarzweißfotografie wieder einmal zuzuwenden. Grundsätzlich ist jedes Aufnahmegerät, das auch über einen Schwarzweißmodus verfügt, dafür geeignet, seinen Aufnahmen die Farbe zu entziehen. In Foren gehen die Meinungen jedoch auseinander, ob man bereits bei der Aufnahme den Schwarzweißmodus wählen soll oder erst nachträglich seinen Aufnahmen mittels Bildbearbeitung die Farbigkeit entzieht. Für Einsteiger in die Schwarzweißfotografie ist der Schwarzweißmodus der Kamera in jedem Fall sehr hilfreich, um sich mit diesem Themengebiet der Fotografie und ihren Möglichkeiten vertraut zu machen. In Schwarzweiß zu fotografieren bedeutet neu Sehen zu lernen, denn Motive die in Farbe funktionieren können in Schwarzweiß langweilig sein.

Tolle Landschaftsaufnahmen – ob nun in Schwarzweiß oder Farbe festgehalten – setzen entsprechendes Aufnahmeequipment voraus. Kompaktkameras mit ihrem großen Zoombereich liefern ebenso grandiose Bildergebnisse wie Spiegelreflex- beziehungsweise kompakte Systemkameras. Wird mit einer Kamera mit Wechseloptik fotografiert, dann sind Weitwinkelobjektive dann die beste Wahl, um einen weiten Ausschnitt abzulichten. Weitwinkelobjektive erfassen mehr als wir mit dem Blickwinkel unserer Augen sehen können – darin liegt ihr großer Reiz.

Der Bildaufbau entscheidet in der Fotografie immer über die Bildwirkung. Gerade bei Aufnahmen mit Weite ist ein Fixpunkt wichtig. Er führt das Auge des Betrachters und steht zudem in der Regel für Tiefe. Auch, wenn man als Fotograf natürlich möglichst alles ablichten möchte, so gilt die Regel, dass weniger oftmals mehr ist und man seine Aufnahme von Überflüssigem befreit. Ein einzelner Baum in der Landschaft kann wesentlich reizvoller sein als eine Ansammlung von vielen. Um den optimalen Ausschnitt für sich zu ermitteln, sollte man kein Bewegungsmuffel sein und mal nach rechts beziehungsweise nach links gehen. Oftmals sind es nur wenige Meter, die eine grandiose von einer guten Aufnahme unterscheiden.

Interessant bei Landschaftsaufnahmen ist auch das Spiel mit dem Horizont, der durchaus auch 90 Prozent des Bildes einnehmen kann – aber nicht muss. Hier lohnt sich das Spiel mit der Kamera auf dem Stativ und mit jeder Aufnahme die Zugabe von einem Bisschen mehr Horizont. Zu Hause am großen Bildschirm erfolgt dann die Auswahl der Aufnahme, die man als am gelungensten erachtet.

Gerade für Aufnahmen, bei denen der Horizont das Bild dominiert, ist ein bewölkter grauer Tag optimal. Ein, zwei Wolken mögen auch noch gehen – sind es jedoch mehr, so lenken diese ab und sorgen für Unordnung im Bild. Bekanntlich kann man sich als Fotograf nicht immer das Wetter aussuchen. Wenn sich also am Himmel viele Wolken befinden, so hilft ein zehnstufiger Verlaufsfilter, mit dem man die Wolken in weiche Streifen unterschiedlicher Grautöne verwandelt.

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